Der Schneemann als personifizierter Winter

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Schneemänner, immer einmalig. Die Faszination für drei Schneekugeln mit Gesicht dauert schon Jahrhunderte an. Meine ausgewählten Schneemänner aus Stadt und Berg sind mal blau, golden, mal verzogen geschmolzen. Schneeflocken zaubern ein Lächeln und Schneemänner hervor. Traditionell steht der Schneemann als Inbegriff des winterlichen Vergnügens und für heimelige Familienaktivitäten. In den Alpentouristenregionen und in der Werbung sorgen Schneemänner saisonal für Rekorde und Umsätze. Da hat sich nicht viel verändert.

 

Der Liebling aller Menschen
Der Schneemann bedroht die Menschen nicht mehr, seine Zukunft ist unsicher, seine Auftritte werden selten, oft spontan und unplanbar. In der urbanen Schweiz tritt unser Schneeheld selten auf, manchmal existiert er nur wenige Tage lang. Einst grimmig und bedrohlich dreinblickend, stand der Schneemann als Symbol für die harten, langen Winter. Die Leute freuten sich damals nicht auf die Winterzeit, zu kalt, zu still, Hungersnot. Im Alpenland zogen die Menschen mit dämonischen Masken und Schellen durch die Dörfer und vertrieben damit den eiskalten Tod. Sympathisch und damit positiv wird der Schneemann erst Ende des 19. Jahrhunderts. Die Technologie macht Fortschritte in der Konservierung der Nahrung. Verlage bringen Kinderbilderbücher mit Schneemännergeschichten heraus. Postkarten werden beliebt: Schneemänner grüssen von Weihnachts- und Neujahrskarten. Das Image des Schneemanns wandelt sich und er wird zur Pop-Figur: In der Werbung, in der Kunst und damit in der Kommerzialisierung.

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Der Schneemann als Botschafter zur Bekämpfung des Klimawandels?
Welche Rolle nimmt der Schneemann im 21. Jahrhundert für die Schweiz ein? Wird er zum visuellen Schweizer Klimasymbol wie der Eisbär für den Nordpol?

 

© Alle Fotos von Irene Jost.

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