Sgraffito, Davos, Haus Sura – im schillernden Grau überwintern die Farben. Direkt in die Fassade zeichnen, ritzen und lasieren: Mit einem Nagel kratzt die erfahrene Fassadenkünstlerin Mazina Schmidlin-Könz freihändig im feuchten Putz eine Linie oder eine ganze Fläche heraus. Es entstehen Fragen und Symbolbilder. Das Haus kommuniziert, spontan und frisch. Changierend je nach Witterung. Hell bei Sonne, dunkel und bunter bei Nass. Die mineralische Lasur füllt die Unebenheiten im Putz nicht aus. So entsteht ein Spiel von Licht und Schatten und erzeugt eine Relieftiefenwirkung. Der Funke springt über, geht von dieser präsenten Architektur und Fassade aus. Die Urkraft von Tradition & Handwerk, Kunst & Kultur, Proportion & Gestaltung und der Moderne – ein kollektives Werk ist gelungen. Alles fügt sich in die Landschaft ein, alles passt zusammen. Die Farbigkeit des Davoser Dolomitgesteins ist spürbar. Bestechend elegant. Umwerfend schlicht. Materialgerecht lebendig, mit grosser Wirkung.
Hell und Dunkel: Souverän zeitlos.
Sgraffito ist eine Handwerkstradition aus dem 17. Jahrhundert, bekannt und vielverbreitet in der Baugeschichte des Engadins/Graubündens. Gewohnt aussergewöhnlich: Der «Monolith-Körper» steht am Waldrand in Davos, an der Buolstrasse, unweit der Hohen Promenade, die in den Thomas-Mann-Weg einmündet und auf die Schatzalp und den Strelapass führt. Eine schöne Wanderung mit Ausblick und Einblick. Das Wetter spielt mit, dauerhaft einzigartig. Ich bin jedesmal begeistert!
Alle Fotos von © Irene Jost.
Projektbeteiligte:
Architektur: Robert Arnold, Arnold Architekten, Küssnacht am Rigi, → Website
Kunst am Bau: Mazina Schmidlin-Könz, Künstlerin und Fassadengestalterin
Fassadenberatung: Franz Bieri und Martin Schürmann (Keimfarben AG, Baudialog Luzern)
Verputzarbeiten: Gips Team GmbH, Davos Platz
GU: Baulink AG, Davos
Bauherrschaft: Privat, Ferienhaus
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